25/06/2013
“Ein Sommer im Beton” – unter diesem Motto erprobte die internationale Nutzer:innengemeinschaft einen Monat lang neue Wohnformen im Leerstand. Ziel war es, durch künstlerische Praktiken neue Ideen zu entwickeln, wie mit Wohnraum in Großsiedlungen umgegangen werden kann. Ein dreitägiges Kunstfestival – die „Betonale“ – markierte den Abschluss des Projekts. Zu diesem Anlass wurde der Sproutbau für die Öffentlichkeit geöffnet und die Projektbeiträge präsentiert.
Das Gebäude wurde in den 1970er Jahren als Teil des Demonstrativbauvorhabens Bremen-Tenever errichtet. Es umfasste 110 Wohneinheiten und bot rund 300 Menschen Wohnraum, bis es im Rahmen des Bund-Länderprogramms Stadtumbau West abgerissen wurde. Kurz vor dem Abriss wurde das Gebäude des Sproutbaus für einen Monat noch einmal mit Leben gefüllt. Von den vier Gebäudeteilen wurden zwei zum Wohnen und zwei zum Arbeiten genutzt. Gemeinschaftlichkeit und Nachhaltigkeit standen dabei im Vordergrund. So wurde ein Balkon zur Solarduschanlage umgebaut. Bei einem anderen Experiment wurden Hühner in einer Dachgeschoßwohnung gehalten, die Eier für die Gemeinschaftsküche geliefert haben.
Durch Wanddurchbrüche sind neue Wegebeziehungen zwischen den Gebäudeteilen geschaffen wurden. Entlang eines Rundweges durch alle vier Gebäudeteile wurden gemeinschaftliche Einrichtungen wie das Café, die Dachterrasse, der Spielraum, das Theater und das Kino angeordnet. Weitere gemeinschaftliche Einrichtungen wie die Gemeinschaftsküche, das Büro, die Poststelle, Lagerräume und der Umsonstladen befanden sich im Erdgeschossbereich. In Verbindung mit dem Hof vor dem Gebäude und dem Garten dahinter, bildete sich ein gemeinschaftlich genutzter Bereich, der zum Essen und Ausspannen zur Verfügung stand.
Der Sproutbau wurde organisiert von Team N – Christina Vogelsang, Annika Schmeding, AAA – Autonomes Architektur Atelier (Oliver Hasemann, Alexander Kutsch, Daniel Schnier), Claudia Saar und Michael Ziehl (urban upcycling). Gefördert vom Senator für Kultur Bremen, der GEWOBA, der Arbeitnehmerkammer Bremen, der Heinrich-Böll Stiftung Bremen und weiteren.
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